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Invisible Light oder Tod wo ist dein Stachel?

Wann man sich mit dem Tod auseinandersetzt, ist völlig unterschiedlich, es ist aber immer ein großer Wachstums-schub. Tod ist jedoch in unserer Kultur kein Thema und ich habe auch nicht wirklich danach gesucht. Durch viele Seminare wuchs die Bereitschaft sich mit den unliebsamen Situationen meines Lebens auseinanderzusetzen. Damals war man der Meinung möglichst alle negativen Anteile loslassen zu müssen, damit die positiven erscheinen können. Heute weiß man, dass die Betonung des Positiven weitaus besser ist. So habe ich leider damals lange Jahre gebraucht mit der Aufarbeitung vieler, auch bedrohlicher Situationen, ehe ich mich dann endlich wirklich mit dem Tod auseinandersetzte. Wenn man begreift, dass das Leben ewig ist und nur der physische Körper stirbt, verändern sich viele Einstellungen zum Leben in vielen Punkten. Ich will einige davon aufzeigen:

Einer der wichtigsten, der auch mich in einer dunklen Stunde betraf:

Man kann nicht aussteigen. Es gibt keinen Weg den Schwierigkeiten zu entkommen. Selbst wenn man sich das Leben nimmt, betrifft das nur den Körper. Man lebt weiter und damit die Gründe, weshalb man sich das Leben nehmen will. Das führte zu weitreichenden Überlegungen.

Jeder Mensch handelt aus seiner Sicht mit besten Absichten. Ein Selbstmörder glaubt dann seine Ruhe zu haben, ein Irrtum. Sogar wenn ein Mensch jemand anderem das Leben nimmt, - ich konnte es kaum glauben-auch Mörder haben beste Absichten. Sie möchten, dass der andere weg ist als Strafe, aus Rache, aus Eifersucht oder was auch immer. Wenn dieser Mensch sich jedoch bewusst wird, dass er ewig lebt, dann muss er befürchten, dem anderen im Jenseits wieder zu begegnen. Denn wenn auch alle anderen weiterleben, ist es sehr wahrscheinlich, dass er sich seinem Opfer gegenüber sieht und sich der Sinnlosigkeit seiner Tat bewusst wird.

Im Anfang des letzten Jahrhunderts befasste man sich vor allem in England mit dem Kontakt zu Verstorbenen. Die Versuche sind gut belegt durch die Society for Psychical Research. Die Verstorbenen waren zwar durchsichtig, aber sichtbar und vor allem hörbar. Sie machten deutlich, dass es nur unser Verstand sei, der uns von den Ebenen der Verstorbenen trenne. Das Leben sei eine Einheit und alles sei mit allem verbunden. Die Ebene der Verstorbenen ist also nicht weit weg, sondern direkt neben uns und je weniger wir mit dem Verstand herangehen, umso leichter kommen wir in Kontakt.

Wenn wir ewig leben, müssen wir in diesem Leben nicht alles können. Früher habe ich mich oft verglichen und habe das, was ich konnte, geringer eingeschätzt. Ich orientierte mich an dem Können der anderen und habe mich bemüht, auch das noch zu lernen. Heute weiß ich, es macht Sinn, dass jeder Mensch bestimmte Talente und Begabungen mitbekommen hat, die leichter zu verwirklichen sind als andere. Dadurch macht jeder Mensch in einem bestimmten Rahmen Erfahrungen und trägt so zum Ganzen bei. Wir bekommen von innen Herausforderungen, die wir willig annehmen und akzeptieren sollten. Wie wir dann damit umgehen, ist unsere Aufgabe und Kreativität. Auch daraus entwickeln sich unsere Fähigkeiten, die das Innere für uns vorgesehen hatte.

Wenn wir ewig leben, müssen wir auch nicht alles in diesem einen Leben erlebt haben. Es ist viel wichtiger herauszufinden, zu was wir hergekommen sind. Was erwartet das Leben von uns? Was für eine Rolle spielen wir in dem Stück, das hier gerade gespielt wird? Was sind unsere Talente, die uns mitgegeben wurden und wie haben wir sie eingesetzt? Talente und Begabungen sind die Fähigkeiten, die uns leicht von der Hand gehen, die uns zufrieden machen.

Wenn wir alle ewig leben, dann sind auch unsere Kinder nicht unsere Kinder, zumindest nicht so wie wir das bisher annehmen. Sie bringen ja schon etwas mit, zumindest ihre Begabungen, Talente und Erfahrungen aus früheren Leben. Wenn wir zudem annehmen, dass, wie heute die Wissenschaft schon bestätigt, ohnehin nur 50% genetisch weitergegeben wird, dann betrifft das sicher in erster Linie körperliche Merkmale. Die psychischen Merkmale resultieren aus den gesamten von anderen Menschen des Umfeldes übernommenen Energiefeldern, die der Hebamme, des Arztes, der Krankenschwestern, der Eltern und Großeltern. Kleinkinder lernen zudem in erster Linie über Nachahmung. Sie schauen wie andere sich verhalten und machen es nach. Wir können uns folglich nicht über unsere Kinder verwirklichen, denn "Deine Kinder sind nicht deine Kinder" wie Kalil Gibran ganz richtig sagt.

Wenn wir ewig leben, müssen wir auch nicht in diesem Leben überall gewesen sein. Vermutlich werden wir in jedem Leben in einem anderen Land geboren und lernen auf diese Weise diverse Länder und Kulturen kennen. Das ist eine Vermutung, denn in einer meiner Rückführungen war ich vor langer Zeit im alten Ägypten in einer Pyramide tätig, deren Wände grünlich schimmernd durchsichtig waren. Eine Beleuchtung war nicht notwendig. Ich machte Zeichnungen an einem Tisch und war mir der Bedeutung meines Tuns voll bewusst.

Wenn wir ewig leben, müssen wir auch nicht möglichst alt werden. Wir leben ja weiter. Wir können also, wenn der Körper nicht mehr voll funktionsfähig ist und wir keine Lust mehr haben, abtreten. Wenn wir gelernt haben mit den Energien umzugehen, brauchen wir es uns ja nur zu wünschen, und der Körper tut, was man ihm sagt. Es heißt, dass Indianer früherer Zeit sich vom Stamm absonderten und nach sechs Tagen tot waren. Was die können, sollten wir auch lernen können.

Wenn wir ewig leben, werden wir noch toleranter und wohlwollender mit anderen Menschen umgehen in dem Wissen, dass wir ihnen im Jenseits begegnen könnten. Wenn wir großen Stress erlebten mit einer Person, vergeben wir in dem Wissen, dass wir daraus etwas gelernt haben. Vielleicht gelingt es sogar ihnen dankbar zu sein, dass sie uns die Gelegenheit gaben, alte Muster aufzuzeigen, um friedlicher zu werden.

Wenn wir ewig leben, begreifen wir, dass jeder Mensch von innen heraus seinen Auftrag bekommt, seine Rolle, die er in diesem Leben zu spielen hat. Wir spielen mal Frau, mal Mann, mal reich, mal arm. Wir sehen, dass sich die Standesunterschiede nur aus den menschlichen Bewertungen ergeben. Daher sehen wir jeden Menschen als gleichwertig an und begegnen ihnen auf Augenhöhe.

Das sind einige der Veränderungen, die sich ergeben, wenn wir annehmen, dass wir auch nach unserem physischen Tod existent sind.

In meinem Objekt habe ich für mich zur Verdeutlichung die beiden Ebenen getrennt. Das Licht des Universellen im hellen oberen Teil, dieses Innere, aus dem unsere Rollen gestaltet werden, beleuchtet und durchzieht die gesamte Realität. Im unteren, dunkleren Teil befindet sich unsere jetzige Lebenssituation, die Rolle, die sich positiv oder negativ darstellen kann. Wir sollten akzeptieren, was uns geschickt wird und es umformen, um unser Energiepotential zu erhöhen. Je weniger Blockaden wir in uns haben und je mehr lichtvolle konstruktive Energie wir durch uns hindurch fließen lassen können, desto mehr Zusammenhänge begreifen wir. Für mich traten dadurch weitere Fragen auf:

Wenn wir ewig leben, aber in jedem Leben nur eine Rolle spielen, müssen wir jemand anderes sein, nämlich der, der diese Rolle spielt. Wie ein Schauspieler, der die verschiedensten Rollen verkörpert, aber dahinter eine ganz eigenständige Person ist, müssen wir uns fragen: Wer bin ich denn wirklich? Wir sind nicht die Rolle und damit beginnt die Suche nach dem Eigentlichen, die Suche nach uns selbst.


 

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