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Baselitz in der Kunsthalle Würth

"Es gibt keinen Zufall", schreibe ich in meinem ersten Buch. Auch eine Ausstellung ist nicht zufällig so, wie sie ist. Auch Spruchbänder sind nicht zufällig angebracht. Lassen Sie sich mitnehmen durch eine Ausstellung mit einem besonderen Sinnzusammenhang. Der Künstler beschreibt seinen Weg durch das Leben in Bildern, den Weg, den jeder Mensch geht.

Die Ausstellung endet am Ostermontag. Wenn Sie noch Gelegenheit haben sich die Bilder hier in Schwäbisch Hall anzuschauen, tun Sie das. Wenn nicht, dann beginnen Sie gleich damit, die Bilder Ihres eigenen Lebens nach meinen Ausführungen neu zu ordnen. Sie stehen alle im Regal Ihres Unterbewusstseins. Manche sind falsch eingeordnet und lösen Stress aus. Finden Sie sie auf, stellen Sie sie an die richtige Stelle, so daß sie keinen Stress mehr hervorrufen. Das kann niemand anderes für Sie tun. Ihr Leben wird sich zum Besten verändern.

Der Entwicklungs- und Erkenntnisweg zu einem bewussten, ganzheitlichen Menschen. Georg Baselitz hat in zwei Jahren alle Themen seines Lebens noch einmal neu bearbeitet und zeigt seinen Entwicklungsweg auf, der synonym für alle Menschen steht, in einer bemerkenswerten Ausstellung in der Kunsthalle Würth.

Eine Führung durch die Ausstellung aus erkenntnistheoretischer Sicht:

Holzgeschoss

Polaritäten

  • 1.) Ein junger Held, etwa 20 Jahre alt, beginnt seine Reise durch das Leben
    <Moderner Maler>

  • 2.) <kubistische Gasmaske>.

Er hat ein Außen, rational, verstandesmäßig, technisch
und innere Triebe

(Im Kopf sind zwei Hunde, die das aufzeigen, was wir mit den Tieren gemeinsam haben, die Sorge um

Nahrung,
Obdach,
Sex und
Verteidigung.

Erst darüber hinaus beginnt unser wirkliches Menschsein.)

Die beiden Hunde symbolisieren auch die beiden Hirnhälften und damit die Polarität, in der wir leben.

 

Anschauungen:

Der Held ist vollgestopft mit Gedanken, mit den Überzeugungen der Gesellschaft, die er im Elternhaus, im Kinderhort, in der Schule und Ausbildung mitbekommen hat.

  • 3.) Er lehnt jede Form von Religion ab. Die Madonna und die Heiligen werden

verhun(d)zt. <Häusliche Szene>

  • 4.) Trotzdem ist da unterschwellig die Angst vor der Strafe Gottes.

<Die Hand> (mit einem brennenden Haus).

  • 5.) Der Held denkt in schwarz-weiß Kategorien. Er urteilt und wertet entsprechend der erlernten Programme und Muster der Gesellschaft in richtig und falsch, in gut und böse, in schwarz und weiß, eben in Polaritäten.

<Moderner Maler> (mit einem schwarz-weißen Wald).

  • 6.) Er wird konfrontiert mit der bekanntesten und in jugendlichem Alter beliebtesten Polarität, der Sexualität in allen Facetten.

a) <Regietheater/ Regiemalerei>

b) Statue <Donna Via Venezia>

c) <Camarine>

d) <two Cairn-Terrier>

e) <Dixi>

  • 7.) Der junge Held will verändern, will Überkommenes ablösen.

Er rebelliert und zerstört ein Gesicht <Ira>

Er stellt die Welt auf den Kopf <Hände vorm Gesicht>

  • 8.) Der Gipfel der Polarität liegt durch das Recht haben wollen in Gewalt,

in Krieg und Unterdrückung, Gewalt auch im Bereich der Sexualität

<Die große Nacht von damals> ( mit Hitlerbärtchen und Totenkopf).

Dabei sind auch Ängste wegen Onanie und Masturbation.


Dann kommt oft die Wende:

  • 9.) Verherrlichung der Mutter, Aufkeimen des inneren weiblichen Prinzips.

<Dresdner Frauen, daneben Elster>.

Das geistige Prinzip in dem Frauenkopf wird angedeutet durch einen Vogel, eine Elster, oder wie manche sie sehen als Adler an Stelle der Nase.


Untergeschoss

Der Held hat alle Spielarten der Sexualität durchgemacht, hat eine Familie gegründet, hat sich beruflich etabliert, ist durch Höhen und Tiefen der Polarität gewandert und beginnt sich zu fragen, ob das alles war. Er fragt jetzt zunehmend:

Wer bin ich?

Was soll das Ganze?

Wo komme ich her?

Wo gehe ich hin?


Raum ganz hinten unter dem Sudhaus

  • 10.) Er fühlt sich in der Polarität gefangen, in einem Leben voller Notwendigkeiten,

Unwägbarkeiten und Unsicherheit, schicksalhaft ausgeliefert, beklemmend und ausweglos
erscheinend. Viele wissen nicht, was sie tun sollen und flüchten in Süchte, Alkohol,
Tabak, Rauschmittel, Arbeit ect.

<roter 66>

<Ornamentmann>

<Drug>

<etwas Wilhelm>

Die schwarzen Kreuze in den Bildern wirken wie Stacheldraht, in denen auch der Betrachter
eingefangen ist.


vorderer Raum unter dem Sudhaus

Der Weg der Selbsterkenntnis:

 "Wer bin ich?" = Weg durch die Kindheit

  • 11.) Beginn des Weges, den er zu gehen hat. <Pace Piece> (ein Stiefel)

  • 12.) Bewusstmachen und Bearbeiten der Kindheitssituationen und Kindheitsängste -
    hinter jeder Wut, jedem Zorn steckt eine Angst.


Gesetz der Resonanz

Ihm wird bewusst, dass die Ängste wie ein Magnet wirken und gleiche oder ähnliche Situationen hervorrufen. Indem er sich mit den Menschen auseinandersetzt, immer wieder andere Verhaltensmöglichkeiten auslotet, lernt er zu unterscheiden, was ihm gut tut und was nicht. Er begreift, wenn ihm im Außen etwas nicht passt, dann muss er es in sich verändern.

Das führt letztlich zur schrittweisen Annäherung der Polaritäten, bis sie zusammenfallen und keinerlei Widerstand, keinen Stress mehr erzeugen.

Die Ängste sind total subjektiv.

a. <Sandteichdamm>

b. <Davos am Tage>

c. <Im Heimatmuseum>

d. <Sandteichdamm hell>

e) <Zurück in die Schulzeit> (Bild eines Waldes mit erlegtem Wild)

f) <Canalettos Hund>

Da nicht mehr so viel Lebensenergie in Wertung, Urteile, Recht haben und Widerstand vergeudet wird, steht einem mehr Energie zur Verfügung, um sein Leben konstruktiver anzugehen. Man hat mehr Kraft für die Arbeit, mehr Kraft für Auseinandersetzungen mit dem Umfeld, man findet konstruktivere Lösungen und hat bessere Ideen. Gleichzeitig hat man mehr Freude am Leben

  • 13.) <meine gelbe Periode> (lachender, gelber Kopf)


Räume am Filmraum

"Wo komme ich her? Wo gehe ich hin?" Die Frage von Geburt und Tod.

  • 14.) Das ist ganz schön brenzlig auf dem Weg,   <römischer Gruß> (ein brennender Stiefel )
  • 15.) < Knaben I, II und IV> (Ein Kind ertrinkt).

  • 16.) Man verfällt in Schwermut und fragt nach dem Sinn des Daseins <Melancholie>.


Begegnung mit geistigen Prinzipien

Baselitz-Ausspruch: "- man muss erfinden, was man tut"

Erschaffen der eigenen Realität (siehe mein Buch "Mentale Kräfte..." und 
"Das Innen bestimmt das Außen")

Die Todesangst ist eine der tiefsten Ängste. Setzt man sich damit auseinander und freundet sich mit ihr an, dann wird Energie frei. Diese Energieerhöhung führt zu höheren Erkenntnissen und erstaunlichen Fähigkeiten.

Vielen Menschen wird auch schon früher bewusst, dass ihr Denken, ihr Fühlen, ihre Wünsche und Erwartungen einen Einfluss haben auf ihr Handeln.

  • 17.) Das Unsichtbare, die Ideen und Gefühle, sind immer die Vorstufe für die Handlung.

a) < Der Haken>

b) <Adlerserie>


Auf dem Gang

  • 18.) Erkenntnis: Jeder Mensch hat sein Päckchen zu tragen. Jeder hat das Recht seine Realität
    so zu gestalten, wie er das für seinen Lernprozess braucht.

<schwarz-weiß> (Mann mit Rucksack)

  • 19.) Er entwickelt daher Mitgefühl mit denen, die entweder noch keine konstruktiven Realitäten machen können, oder Menschen, die einen sehr harten Lernprozess haben.

<Hirte>


Selbstwerdung   (heraus aus der Polarität, hinein in die Einheit)

Baselitz-Ausspruch"Die Außenseite ist wie die eigene Innenseite".

(Nähere Informationen zu den dahinter stehenden Gesetzmäßigkeiten und ihre Funktion finden Sie in meinem Buch "Das Innen bestimmt das Außen".

Hinterfragen und Auflösen weiterer Einstellungen und Überzeugungen

  •  20.) der Gesellschaft   <Adler 78>   (vier Adler um ein weißes Viereck.)

  • 21.) und Bindungen an Freunde, in deren Gegenwart man sich u.U. nur noch langweilt
    <B. für Larry>

  • 22.) Auflösen Energie raubender Bindungen an die Familie  <meine Eltern von Dix>.


Jetzt ist man kongruent mit sich selbst, vertritt seine Meinung frei und offen.
Man lässt anderen ihre Meinung, da sie einen anderen Blickwinkel haben.
Auseinandersetzungen laufen auf Augenhöhe in Achtung der Würde eines jeden Menschen.
Man ist teamfähig.

Der Widerstand ist noch einmal erheblich reduziert, wodurch noch mehr Lebensenergie frei fließt und uns zur Verfügung steht, um die täglichen Aufgaben zu bewältigen.


Finden der eigenen Aufgabe durch noch mehr Hinwendung nach Innen

  • 23.) Phase der Verinnerlichung <schlafende Hunde


das heißt wir entwickeln unsere Intuition

= Zugang zum Wissen über den eigenen Weg

= Zugang zu innovativen, neuen Ideen und Erfindungen

= Zugang zum Wissen über universelle Zusammenhänge

= Zugang zur inneren Weisheit

 

Raum an der Leitzentrale

Erkenntnis der höheren Prinzipien:  

Gesetz der Anziehung des Gleichen (Law of attraction)

Die Welt ist so, wie ich sie von Innen heraus, aufgrund meiner Überzeugungen,
Einstellungen und Erwartungen wahrnehme und damit gestalte.


Das heißt: Ich übernehme die Verantwortung für mich.

Ich übernehme Verantwortung für mein Erschaffen.

Alles, was im Außen zu sehen ist, hat seine Berechtigung da zu sein,
denn irgendjemand hat es erschaffen und lernt daran.

Ich brauche nichts zu verändern. Was ist, ist. Alles ist gut, so wie es ist.

  • 24.) Wie der Spruch von Baselitz sagt: "Die Außenseite ist wie die eigene Innenseite".

 a) <Sandteichdamm etwas heller>

b) <Sandteichdamm von 1953>

(zwei Bilder Sandteichdamm, einmal als Positiv und einmal als Negativ gemalt).


Spiegelgesetz 
 

  • 25.) Die Welt ist ein Spiegel meines eigenen Seins.

<Der Jäger> ( als Spielkarte)

Oder auch: Der Mensch und die Natur sind untrennbar verbunden. Wir sind EINS,
denn der Flügelschlag eines Schmetterlings kann ein Unwetter auslösen!

(Jäger mit unten Naturgrün).

Siehe zu den beiden Gesetzen auch mein Buch "Das Innen bestimmt das Außen" und im Übergang zum nächsten Entwicklungsschritt mein Buch "Das Geheimnis der inneren Kraft als Quelle von Stärke und Resilienz".

 
Jetzt

"Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder-",

  • 26.) <ohne Titel> (drei Mädchenbilder)

Der Mensch soll sein wie ein Kind, das nur im jetzigen Moment agiert und reagiert.

Jetzt kann er sich selbst sein, spontan, offen und ehrlich zu sich selbst - er kennt sich und seine Eigenheiten. Er hat seine Ängste bewältigt, er fürchtet sich vor nichts.

Er ist rücksichtsvoll zu anderen Menschen und achtet deren eigenen Weg zur Selbsterkenntnis ohne sie verändern zu wollen. Nur wenn er gefragt wird, gibt er ihnen Hilfestellung im Rahmen dessen, wie sie es brauchen.

Baselitz' Ausspruch passt dazu:


"Ich übermale nichts. Ich schmeiße lieber weg und fange neu an."

Ein Kind korrigiert nicht, da es nicht urteilt und wertet. Es fängt immer wieder neu an.


    Kleiner Raum mit den Aquarellen

     Erkenntnis: "Der Weg ist das Ziel"

    • 27.) <ohne Titel> ( Aquarellserie, Füße, Schuhe, Wege)


    Es geht darum, jeden Moment und jeden Schritt im JETZT bewusst wahrzunehmen.

    Die höchste Weisheit kann nur gefühlt, erfahren, nicht verstanden werden.

    Sich von Innen, von der Intuition, auf dem Weg leiten lassen.

    Die Intuition sollte die Schritte vorgeben, die dann vom kleinen Kopf, vom Verstand ausgeführt werden.

    Der Verstand sollte Diener der Intuition sein.

    (kleiner Kopf des Helden rechts im Bild am Eingang).


    Der Held hat seine Reise zu sich selbst vollendet. Er ist zu dem geworden, als das er gemeint war:

    ein bewusster, ganzheitlicher, verantwortlicher Mensch.


    Jahrzehnte war er von seinem Verstand von einem Ziel zum anderen gehetzt worden.

    Der Verstand jedoch hat nur Informationen über die äußere Realität parat.

    Der Verstand ist ein Konstrukt aus Gedanken. Er agiert nur in Vergangenheit und Zukunft.

    Im Jetzt, im augenblicklichen Moment, hat der Verstand keine Chance.

    Zeit ist nur ein Konstrukt des Verstandes.


    Lässt er den Verstand los, d.h. denkt er nicht mehr und achtet stattdessen auf die Stille in sich, dann herrscht Zeitlosigkeit, Ewigkeit.

    Je mehr von der Dominanz des Verstandes losgelassen wird, umso mehr kommt der Mensch in sich zur Ruhe. In sich, in seiner eigenen Mitte, in der Zeitlosigkeit, ist ein Quell innerer Stille und Kraft.

    Nun ist es für den Menschen leicht ein Gleichgewicht zwischen innerer Ruhe und äußeren Betätigungen aufrecht zu erhalten.

    Auf dem Weg durch das Leben behält er von nun an immer einen Teil seiner Bewusstheit in der inneren Ruhe, angebunden an den inneren Kraftquell, während der andere Teil sich mit dem auseinandersetzt, was an äußeren Anforderungen ansteht.

    Durch diesen Kanal der Anbindung an den inneren Kraftquell fließen Ideen, Innovationen, Visionen, Eingebungen, kurz alles, was zu seinem konstruktiven Beitrag in der Welt beiträgt.

    Durch dieses im-JETZT-SEIN, durch dieses Wahrnehmen des gegenwärtigen Moments und durch die Anbindung an den inneren Kraftquell, ist der Mensch verbunden mit dem universellen Ganzen in sich (siehe Buch "Das Geheimnis der inneren Kraft...).

    Diese Anbindung an das SEIN nennt man Religio, der Sinn und Hintergrund aller Religionen, die alle auf unterschiedlichsten Wegen genau das Gleiche anstreben.

    Baselitz als Atheist (?) hat das offenbar auch erreicht (oder ist sich dessen wenigstens bewusst).

    FAZIT:    Die Erkenntnis/Weisheit, die Religio, die bewusste Anbindung an ein

    inneres universelles Prinzip, ist nicht nur abhängig von Religion/Kirche ect.,

    Kunst hilft auch !


     

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    Worum geht's, oder der Weg des Lebens bei Baselitz
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